Harte Natursteine (Hartgesteine) - kurz erklärt
Harte Natursteine werden fachlich als Hartgestein bezeichnet.
Im Bereich der Geo-Wissenschaften wird Gestein grundsätzlich in so genanntes sedimentäres, magmatisches und metamorphes Gestein kategorisiert. Diese Aufteilung richtet sich unter anderem nach ihrem Entstehungs- bzw. Fundort sowie nach ihrem Festigungsgrad etc. Diesbezüglich spricht man im Allgemeinen – je nach Kategorie – vom so genannten Fest- oder Lockergestein. Eine weitere Bestimmung hinsichtlich ihrer Nutzungsmöglichkeiten liefert die Kategorisierung folglich nicht. Daher ist es seit vielen Jahren in der Steinmetzbranche üblich, die Gesteine insbesondere mit Blick auf ihre technische Bearbeitung zu bewerten. Im Zuge dessen haben sich Begrifflichkeiten wie Hart- und Weichgestein etabliert. Anhand der so generierten Angaben ist es leichter, die Nutzungsmöglichkeiten festzulegen.
Harte Natursteine vs. Weichgestein
Natursteine gliedert man sinnvollerweise in weiche und harte Natursteine. Klassische Vertreter der Kategorie „harte Natursteine“ sind unter anderem der Granit oder der Basalt. Marmor oder Kalkstein hingegen zählen zu den weichen Natursteinen. Hartgesteine zeichnen sich durch ihre besondere Witterungsbeständigkeit aus. Sie sind überdies ausgesprochen kratz- und stoßfest. Vergleicht man Hartgestein mit weichen Natursteinen, so fällt Folgendes auf: Weichgestein, das mit einem spitzen Gegenstand in Berührung kommt, weist meist unmittelbar entsprechende Spuren auf. Nicht so beim Hartgestein. Auf ihrer Oberfläche sind mögliche Kratzer oder Risse nicht erkennbar, sondern sie fallen durch ihre bemerkenswerte Robustheit auf. Diese Eigenschaft wiederum zeigt spezifische Einsatz- und Verwendungsmöglichkeiten auf.
Harte Natursteine – das zeichnet sie aus
Mit Blick auf die Verarbeitung von Naturwerksteinen ist die Unterteilung in harte und weiche Natursteine wesentlich. Der Grund dafür, dass Natursteine in Weich- und Hartgestein aufgeteilt werden, ist rein technischer Natur. Die Bezeichnungen harte und weiche Natursteine basieren demnach nicht etwa auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern vielmehr stammt diese Einteilung aus der Steinmetzbranche. Anhand dieser Kategorisierung lässt sich eher bestimmen, wie und ob sich der jeweilige Stein für eine Be- oder Weiterverarbeitung eignet oder welche Vorkehrungen getroffen werden müssen, um das angedachte Verwendungsziel zu erreichen. Insgesamt spielen bei der diesbezüglichen Bewertung von Natursteinen technische Kriterien, wie zum Beispiel der Verwendungszweck, die Abriebfestigkeit etc. eine wichtige Rolle.
Genau genommen ist eine Bewertung von Natursteinen hinsichtlich ihres Härtegrades nur empirisch möglich. Denn pauschal ist es überaus komplex, in Bezug auf harte Natursteine spezifische Angaben zur Mineral- oder zur Materialhärte machen zu können. Denn die gesteinsphysikalischen Gegebenheiten variieren zum Teil sehr stark. Um die Festigkeitswerte explizit bestimmen und folglich auch die Verarbeitungstechnologien auswählen zu können, sind mehrere Faktoren von Belang. Der Mineralanteil sowie das jeweilige Kornbindungsverhältnis im Gestein sowie die räumliche Ausrichtung der Steinkristalle, die Korngröße, aber auch die Porosität rücken bei dieser Betrachtung näher in den Fokus. Die Bestimmung der Härte von Steinen würde daher lediglich auf einer subjektiven Betrachtung beruhen. Daher ist es auf wissenschaftlicher Ebene lediglich möglich, steingruppenspezifisch zu Werke zu gehen.
Typische harte Natursteine sind z. B.:
- Granit
- Tonalit
- Gabbro
- Gneis
- Larvikite
- Aplite
- Monzonite
- Glimmerschliefer
- Pegmatite
- Basalte
- Quarzite
Allgemeine Bewertungen sind nicht hilfreich, wenn es um harte Natursteine geht. Harte Natursteine wie beispielsweise Bauwerknatursteine, die vornehmlich tragende und solide Eigenschaften aufweisen sollen, müssen in erster Linie durch eine besondere Druckfestigkeit überzeugen. Auch die Scher- und Schlagfestigkeit nimmt dabei einen zentralen Stellenwert ein. Bei Pflastersteinen steht hingegen vielmehr die Abriebfestigkeit im Fokus. Bei Natursteinen, die im Bauwesen verarbeitet werden sollen, geht es hingegen um die so genannte Würfeldruckfestigkeit und die Biegezugfestigkeit. Insofern wird deutlich, dass der alleinige Härtegrad bei Weitem nicht spezifisch genug ist, um detailliertere Angaben zur Konzeptionierung zu geben.
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